Claudia
Deutsche Einheit: Gleiche Löhne in Ost und West – das wäre gerecht
Zum morgigen Tag der Deutschen Einheit erklären Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte und aktive Arbeitsmarktpolitik, und Claudia Müller, Mittelstandsbeauftragte und Sprecherin der Landesgruppe Ost:
Die deutsch-deutsche Wiedervereinigung ist ein Glücksfall der Geschichte, den wir alle der Friedlichen Revolution und dem Mut der Menschen in der DDR verdanken. Sie sind für Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung auf die Straßen gegangen. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es neben vielen Erfolgen aber auch noch viele Unterschiede, in der Wirtschafskraft, in Lohn und Rente oder im ungleichen Zugang zu Führungspositionen. Hier bleiben die ostdeutschen Bundesländer hinter denen in Westdeutschland zurück.
30 Jahre nach der Wiedervereinigung sind ungleiche Löhne zwischen Ost und West nicht länger akzeptabel. Es ist schlicht nicht nachvollziehbar, wenn beispielsweise im öffentlichen Dienst im Osten für den gleichen Lohn noch immer länger gearbeitet werden muss als im Westen. Es darf nicht sein, dass selbst in Berlin Menschen unterschiedliche Stundenlöhne erhalten, je nachdem, ob sie in Mitte oder Wannsee arbeiten.
Die Lohnungleichheit zwischen Ost und West muss vollständig beseitigt werden. Dafür sind gerade im Osten flächendeckende Tarifverträge notwendig. Gleichzeitig muss auch die Mitbestimmung in Ostdeutschland besonders gestärkt werden, damit die Beschäftigten im Osten nicht immer alleine für gute Arbeitsbedingungen kämpfen müssen. Deshalb muss die Bundesregierung endlich ein Maßnahmenpaket auf den Weg bringen, mit die Tarifbindung und die Mitbestimmung gestärkt werden.