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Drittes Dürrejahr in Folge: Klimaschutz vorantreiben und Wirtschaften umstellen

Aktualisiert: 11. Sept. 2020



Claudia Müller, grüne Bundestagsabgeordnete aus Mecklenburg - Vorpommern schaut sorgenvoll auf die Auswertung einer Kleinen Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion zu den Niederschlagsmengen und der Bodenfeuchtigkeit (Link):


„Die Folgen der Klimakrise sind auch in Mecklenburg-Vorpommern spürbar – wir sind im dritten Dürrejahr in Folge. Nachdem schon die vergangenen beiden Jahre viel zu trocken waren, konnten sich Böden und Pflanzen auch im Frühjahr 2020 nicht erholen. Die Böden sind insbesondere in tiefen Schichten viel zu trocken und die Grundwasserstände sinken.

Nachdem in Mecklenburg- Vorpommern 2018 insbesondere von Mai bis November unterdurchschnittlich wenig Regen fiel; teilweise nicht mal ein Fünftel der durchschnittlichen Niederschlagsmengen (Vergleich zu 1961 – 1990 und 1981 – 2010), war 2019 im Frühjahr sowie in den Sommermonaten Juli und August unterdurchschnittlich wenig Regen. Auch 2020 gehört der April zu den trockensten Monaten im Frühjahr."


Mit 14,1 Liter/m² fiel weit weniger als die Hälfte der vieljährigen Niederschlagsmittel im Vergleich zum Zeitraum 1961 – 1990 mit 41,8 Liter/m² und 1981 – 2010 mit 35,7 Liter/m².

Der Zeitraum 01.04.-15.05. war in 2020 in Mecklenburg-Vorpommern mit einem aufsummierten Gebietsmittel von 26 Liter/m² so trocken wie nie in den vergangenen zehn Jahren.


Im Zeitraum vom 01.04.-15.05. fiel die Bodenfeuchtigkeit im Oberboden am 27. + 28.04. sowie am 09. + 10.05. kurzzeitig unter 50% nFK (nutzbare Feldkapazität = Teil der Feldkapazität, der von den Pflanzen durch die Wurzel aufgenommen werden kann). Langfristige Linderung brachten auch die Niederschläge im Mai nicht: Am 15.05. betrug die Bodenfeuchtigkeit 50% nFK. Die Bodenfeuchtigkeit im Gesamtboden ist – mit einer leichten Verlangsamung Anfang Mai – kontinuierlich gesunken. Viele Landwirte haben massive Einbrüche bei ihren Ernten. Insbesondere die Wälder leiden unter der anhaltenden Trockenheit.


"Die Dürre der letzten Jahre zeigt deutlich, dass die Klimakrise erhebliche Auswirkungen auf unser Leben, unsere Umwelt und unser Wirtschaften hat – selbst wenn es gelingt, den Anstieg der Erdtemperatur auf unter zwei Grad zu begrenzen. Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, müssen alle Wirtschaftsbereiche grundlegend ökologisch modernisiert werden. Wir brauchen aber auch eine klare Strategie, um unsere Umwelt widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise zu machen, die heute schon spürbar sind."


Claudia Schulz, Landesvorsitzende und landwirtschaftliche Sprecherin der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern fordert:


"Damit regionale Wasserkreisläufe wieder mehr Wasser führen, muss Wasser in der Landschaft zurückgehalten werden. Dazu zählt die Wiederherstellung funktionsfähiger Auen, die Renaturierung von Mooren oder die Entwicklung naturnaher Laubmischwälder, unter denen sich mehr neues Grundwasser bilden kann. Für die Landwirtschaft brauchen wir eine Neuverteilung der öffentlichen Gelder, die dafür sorgen, dass nicht weiter die reine Ertragsmaximierung im Vordergrund steht, sondern auch der Aufbau gesunder humusreicher Böden. Nur so können diese auch ausreichend Wasser filtern und speichern.


Schon heute zeichnen sich Nutzungskonflikte um unser Wasser ab. Wir brauchen jetzt einen klaren rechtlichen Rahmen für ein nachhaltiges Wassermanagement, das alle Nutzungsansprüche beispielsweise für Versorgung der Bürger*innen, Naturschutz, Bewässerung in der Landwirtschaft, Kühlung in der Industrie oder die Schifffahrt in den Blick nimmt. Um die öffentliche Trinkwasserversorgung langfristig sicherzustellen, muss ihr bereits heute ein klarer Vorrang eingeräumt werden.“

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